Gagen
Was kostet die Dienstleistung einer Sprecherin oder eines Sprechers? Gagen und Sprecher Preise sind generell frei verhandelbar, orientieren sich aber oftmals an Listen, die entweder von Berufsverbänden wie dem VDS e.V. (Verband Deutscher Sprecher), Agenturen wie Brilliant Voice ® oder den Arbeitgeberverbänden wie dem BVDSP (Bundesverband Deutscher Synchron Produzenten) herausgegeben wurden oder werden. Dabei orientieren sich die Preise generell an der Art der Verwertung, der Dauer der Verwertung und teilweise auch der Textlänge.
Gagenlisten
Allgemeine Gagenlisten und Gagen in der Werbung
- Gagenliste des VDS - Verband Deutscher Sprecher e.V. - der Branchenstandard und zuletzt 2023 aktualisiert
- Brilliant Voice Preisliste - 2022 aktualisiert, sehr detailliert für viele Bereiche mit vielen Auswertungsvariationen
- Sprecherpreise.de Sprecher Preise . De erklärt bespricht die gängigen Listen und liefert ausführliche Erklärungen zu den einzelnen Bereichen und Verwertungsoptionen
- Hamburger Gagenliste von 2012, wurde abgelöst durch die VDS und GDS Liste.
- GDS Liste Gagenliste Deutscher Sprecher*innen, entspricht weitestgehend der VDS Liste und wird bereitgestellt von den Loft Studios; Studio Funk und Hastings verweisen auch auf diese Liste
Gagen im Synchron
Grundsätzlich wird im Synchronbereich pro Projekt eine Grundgage und Takegage für die Anzahl der gesprochenen Takes abgerechnet. Für Ensembletermine in der Gruppe gelten Pauschalpreise bei denen nach Arbeitszeit abgerechnet wird.
Ensembletabellen
- Die Gagentabelle der Synchronproduzenten für Ensemblesprecher:innen Der BVDSP hat 2023 die Empfehlungen für Ensemblegagen aktualisiert. In den Gagenempfehlungen wird zwischen einer Ensembletabelle A für neue Sprecher:innen und B für erfahrenere Kolleg:innen unterschieden.
- Die Gagentabelle der Synchronproduzenten (BVDSP) von 2008. Diese Ensembletabelle diente bisher bei den meisten Firmen als Berechnungsgrundlage für Mengentermine mit Pauschalabrechnung.
Hier wird zwischen Ensembletabelle A oder B unterschieden. Einen Wechsel von einer zur anderen Tabelle muss auf jeden Fall der Firma (über die Aufnahmeleitung oder das Gagenbüro) mitgeteilt werden.
Grund- und Takegage
Die Grundgage (pro Projekt) beträgt generell mindestens 52,50 Euro, die Takegage 2,60 Euro. Mittlerweile setzen sich mindestens 60,00 Euro Grundgage und 3,00 Euro Takegage als Standard durch. Wer mehr als diese Sätze verlangt, muss seine Grund- und Takegagen den Studios vor dem ersten Termin bzw. vor der Termin, ab dem die neue Gage gelten soll, mitteilen. Dabei wird zwischen KINO und TV unterscheiden. Diese Gagen sind nach oben frei verhandelbar.
Stolperfallen
- Die Grundgage sollte pro Projekt und nicht pro Termin gezahlt werden, was meist, aber leider nicht immer, eingehalten wird.
- Ensembletermine, bei denen Mengetakes alleine gesprochen werden sollte mit einer Grund- und Takegage vergütet werden. Daran halten sich nicht alle Firmen.
- Manche Studios rechnen die Takegagen erst ab dem 11. Take zusätzlich ab. D.h. sie gehen davon aus, dass der erste bis zehnte Take in der Grundgage enthalten sind. Wenn man damit nicht einverstanden ist, muss man das mit den Studios klären. Das ist mitunter schwierig, weil man von diese Praxis bestimmter Studios auch erstmal mitbekommen muss.
Text-to-Speech
https://www.sprecherverband.de/service/tts-gagenliste-2019_2020/ Text-To-Speech (computerbasierte Sprachsynthese) Gagenliste des VDS
Hörbuch
Die Kalkulationen basieren meist auf fertiger Audiostunde und variieren je nach Studio.
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